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Migration, Flucht und Asyl

Reiselust, Neugier, die Hoffnung auf wirtschaftliche Verbesserung oder die Liebe... Es gibt unterschiedliche Gründe, die Menschen dazu bewegen, in ein anderes Land zu migrieren. Und das ist nicht erst seit kurzer Zeit so: bereits im Deutschen Reich, in der Weimarer Republik und auch in der Bundesrepublik Deutschland hat es immer schon Migration gegeben. Deutschland war immer schon sowohl ein Einwanderungsland als auch ein Auswanderungsland. Nach Gründung der Europäischen Union ist die Aus- bzw. Zuwanderung aufgrund des EU-Freizügigkeitsgesetzes außerdem einfacher geworden: Reisefreiheit, Dienstleistungsfreiheit, Niederlassungsfreiheit und Arbeitnehmerfreizügigkeit vereinfachen es EU-Bürgern, in ein anderes Land zu ziehen und dort Arbeit zu suchen.

Was könnte Menschen sonst noch dazu bewegen, ihre Heimat zu verlassen? Aktuelle Fluchtbewegungen resultieren insbesondere aus bewaffneten Konflikten wie Kriegen und Bürgerkriegen, aus politischer Verfolgung, Diskriminierung, Ausgrenzung und Perspektivlosigkeit. Die Ursachen für eine Flucht sind häufig sehr komplex. Weltweit waren noch nie so viele Menschen auf der Flucht, wie zu unserer Zeit: Das UN-Flüchtlingswerk (UNHCR) schätzt in seinem Jahresbericht 2015 die Zahl der Geflüchteten und Vertriebenen weltweit auf 65,3 Millionen. Davon sind mehr als die Hälfte Kinder. Alleine 2015 ist die Zahl der Menschen, die auf der Flucht sind, um 12,4 Millionen gestiegen. Nur ein geringer Teil von ihnen kommt nach Deutschland.

Dass Menschen auf der Flucht die Möglichkeit haben, Asyl in einem anderen Land zu beantragen, resultiert aus der Genfer Flüchtlingskonvention von 1951. Als direkte Folge des Dritten Reichs war die Genfer Flüchtlingskonvention zunächst darauf beschränkt, vorranging Flüchtlinge aus Europa nach dem Zweiten Weltkrieg zu schützen. Mit Protokoll von 1967 wurde der Wirkungsbereich der Konvention zeitlich als auch geografisch erweitert. Seit 1967 sind der Genfer Flüchtlingskonvention 147 Staaten beigetreten.

In unserer Gesellschaft ist Flucht und Migration derzeit ein präsentes Thema, das immer wieder instrumentalisiert wird und in unsachlicher Weise behandelt Boden für Diskriminierung und sogar Gewalt bereitet. Das kann schon bei Begriffen wie „Flüchtlingskrise“ oder „Flüchtlingswelle“ beginnen, die die Menschen, die Zuflucht in Deutschland suchen mit negativen Assoziationen konnotieren. Darüber hinaus finden u.a. in sozialen Netzwerken Gerüchte und Unwahrheiten über Geflüchtete und Migrantinnen und Migranten rasend schnelle Verbreitung und schüren so weitere Ängste vor den „Fremden“.

Gleichzeitig bringen auch die hier Ankommenden Vorstellungen mit, die von ihren bisherigen Erlebnissen geprägt sind sowie von der Hoffnung auf ein besseres Leben ohne Krieg und Verfolgung. Auch bei den Geflüchteten finden sich Vorurteile, seien es positive, z.B. über das Land in dem sie Zuflucht suchen, oder negative, z.B. anderen ethnischen oder religiösen Gruppen gegenüber. Die Geflüchteten unterscheiden sich darin nicht von Menschen, die in Deutschland aufgewachsen sind.

Eine Herausforderung der Zeit ist es, die unterschiedlichen Ideologien der Ungleichwertigkeit zu diskutieren und ihnen entschieden entgegenzutreten. Sie äußern sich in und sich in Vorurteilen und diskriminierendem Verhalten, das unter Umständen zu Enttäuschung, Frust, Resignation und Gewalt münden kann. Diese Spirale muss schon im Ansatz unterbrochen werden.

Mit Informationen, Veranstaltungen und Diskussionen nehmen wir uns dieses Thema an.

 

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